Ich merke, dass mir bei dem Thema noch viel an Hintergrundwissen und Argumenten fehlt. Ich wollte dennoch anmerken, dass mit unwohl ist bei der Kategorisierung von Rassismus in schlimmer und nicht so schlimm, selbst wenn diese in Anführungszeichen steht. Der erste Absatz geht m.E. in die Richtung, dass Vorbehalte gegenüber gewissen Gruppen ja eigentlich nicht rassistisch sondern anderweitig begründet sind und diese Argumentation verharmlost damit doch so etwas wie Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt? Vielleicht verstehe ich den Post aber auch einfach falsch.
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Ergebnis 61 bis 80 von 502
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14.06.2020, 19:56
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
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14.06.2020, 20:00
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Es sind gar keine anderen Beweggründe, sich seinen Rassismus mit "die haben sich nicht integriert ergo kriminell ergo muss es dazu dann auch eine Statistik dazu geben, also ist mein Rassismus hier okay" schönzureden und "anderen" Rassismus NATÜRLICH abzulehnen.
Das ist Teil des Problemes.
Genauso wie, jemand mit Migrationshintergrund sagt, ich finde das nicht okay, und dann dagegen zu argumentieren, wieso man das in seinem persönlichen Kontext aber okay findet.
Es sind nicht die Kinder bei denen man anfangen muss....“Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”
“Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”
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14.06.2020, 20:19
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Ja, so war mein Gedankengang auch. Aber da niemand reagiert hatte, dachte ich, ich hab vielleicht was missverstanden.
Erster Schritt ist natürlich, damit anzufangen, mir selbst über den eigenen Rassismus und die ganzen Hintergründe bewusst zu werden. Aber ich kann das nicht erst zuende bringen (falls man je fertig wird), bevor ich anfange, mir über meine Kinder Gedanken zu machen.
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14.06.2020, 20:29
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Also verstehe mich nicht falsch, ich finde es super das gerade im Kinderkontext zu betrachten.
Aber ich finde manche Gedankengänge hier schon so bedenklich, nicht auf dich bezogen, dass ich denke, das Kinderthema ist erstmal nicht Prio eins.“Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”
“Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”
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14.06.2020, 20:39
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Manche Sachen sind ja aber nicht schwierig, wenn das Kind zum ersten Mal mit dem N-Wort in Kontakt kommt/fragt, was das heißt oder so, kann man direkt klar sagen, dass das ein schlimmes, verletzenden Wort für Schwarze ist, das man absolut nicht sagen darf. Sinnigerweise dann aber natürlich auch die Diskussion mit Tante Helga führen, wenn sie vor Ohren des Kindes dieses Wort benutzt.
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14.06.2020, 20:40
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14.06.2020, 20:46
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Sowas natürlich nicht.
Aber wie im eingangspost: ich hatte durch die letzten Ereignisse bedingt auch geguckt was es so an deutschsprachiger Literatur für Kleinkinder gibt, aber ich hab nix gefunden das mir zugesagt hat. Und ich stehe gerade wirklich auf dem Standpunkt: verschiedene Hautfarben sind bei meinem Kind noch kein Thema. Ich werde jetzt auch kein Buch kaufen um das Thema aufzugreifen. Er unterscheidet zurzeit nicht zwischen Hautfarben, und ich käme mir komisch vor das jetzt anzufangen. so wichtig ich es auch finde. Divesere Kinderbücher und diverse kontakte die das so beiläufig aufzeigen finde ich aber sinnig.
Alles andere finde ich gerade für mein Kind nicht passend, auch wenn ich, wie einige hier, so einen ersten Impuls hatte a la „wir müssen das jetzt besprechen!“
Edit: also es kommt natürlich das Alter indem rassismus besprochen werden muss. Aber mein Kind ist 4.
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14.06.2020, 21:27
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Ich höre gerade das Hörbuch Exit Racism von Tupoka Ogette, um mir selber eine Grundlage zu schaffen, auf der ich dann mit meinen Kindern das Thema künftig besprechen kann.
Das kann ich sehr weiterempfehlen! Es wird natürlich auch die "woher kommst du denn wirklich?" - Frage angesprochen und was das Problem dabei ist.let the good times roll.
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14.06.2020, 21:47
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
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Geändert von |Penny (16.06.2020 um 20:58 Uhr) Grund: Lenkt ab von der Hauptdiskussion.
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14.06.2020, 22:36
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
aber wenn beide formen logischerweise scheiße und rassistisch sind, wieso musst du dann überhaupt versuchen, da irgendeinen vermeintlichen unterschied zu konstruieren?
alles wird aus HACK gemacht
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14.06.2020, 22:44
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
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Geändert von |Penny (16.06.2020 um 23:36 Uhr)
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14.06.2020, 23:26
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Du stellst ein ziemlich beschränktes Bild von Rassismus dar. Rassismus ist ja nicht nur Angst vor rabiaten Jugendlichen oder vor Schwarzen, die für dich aussehen, wie andere Schwarze, mit denen du mal n Problem hattest – Rassismus ist nicht mal immer direkt negativ.
Jemanden einstellen oder einladen, weil sie so toll exotisch ist, oder annehmen, dass jemand gut tanzen kann oder Hitze gut verträgt, weil ihr das bestimmt im Blut liegt, ist ebenso rassistisch.
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14.06.2020, 23:35
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Ich bin übrigens auch schon im Wartezimmer einer Praxis angesprochen worden, ob ich auch aus Afghanistan käme... (Ich nehme an, die Fragerin kam selbst aus Afghanistan und suchte vielleicht ein bisschen Gemeinschaft).
Generell nehme ich als Unterschied wahr, wie sehr noch (positive, aktive) Verbindungen zu der ursprünglichen Kultur bestehen. Ich kenne viele Menschen, die total gerne von der Herkunft und Kultur ihrer (Groß)eltern erzählen, und die ebenfalls nicht nachvollziehen können, warum mich die Frage so stört – und die mir auch schon Stolz auf meine angebliche Herkunft einreden wollten, etc pp. Diese Denke mit Blut und Herkunft und Tradition und Genen gibt es ja nicht nur bei Weißen...
Aber mich, genau wie viele andere auch, stört die Frage. Deswegen würde ich halt vorsichtshalber nicht fragen."Ich verlange nicht nach einem Leben ohne Schwierigkeiten,
aber ich will auf seiner Höhe sein können, wenn es schwierig wird." (Camus)
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“Gaslighting doesn’t exist. You made it up ‘cause you’re fucking crazy.”
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14.06.2020, 23:44
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Und so sehr mich die Frage selbst stört, ich nehme sie erst mal niemanden übel. Wenn dann kommt "woher kommst du wirklich/wo bist du geboren?", dann antworte ich halt, dass ich in Münster geboren wurde.
Wer dann noch weiter fragt, muss schon sehr stupide sein.
Es gibt sehr viele sehr stupide Menschen."Ich verlange nicht nach einem Leben ohne Schwierigkeiten,
aber ich will auf seiner Höhe sein können, wenn es schwierig wird." (Camus)
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15.06.2020, 00:46
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Wo kommst du WÜÜÜRKLICH heeer?? - Aus meiner Mama
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15.06.2020, 01:35
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
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15.06.2020, 05:44
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Ich weiß zum Beispiel wieder nicht warum hier steht „deutet auf einen untermensch hin“
Alter untermensch. Das kommt in meinem Wortschatz nicht vor und finde ich auch an der Stelle völlig unnötig.
Genauso wie ich nochmal über das ausländerinteressiert nachgedacht habe... sowas nutzt man doch einfach nicht? Ich lauf doch auch nicht rum und sage „ich bin franzoseninteressiert“?
Ansonsten mag das schon stimmen, aber auch da denke ich, dass ich mein Kind besseres lehre indem ich ihn ab und zu mit zur Schule nehme. Wenn er einen 15jährigen schwarzhaarigen Jugendlichen sieht sagt er erstmal dass er aussieht wie der aus meiner Schule der mit ihm Fußball spielt.
Ich denke man muss die Kinder losgelöst von den eigenen Erfahrungen an Menschen rangehen lassen. Als weiße Deutsche kann man das ja relativ unbesorgt.Geändert von ana. (15.06.2020 um 05:48 Uhr)
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15.06.2020, 07:11
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Das "ausländerinteressiert" wirkt auf mich auch entmenschlichend, als würde es sich um ein neues Hobby handeln. "Ah, ich bin neuerdings an Ausländern interessiert, die haben so spannende Herkunftsgeschichten und so exotische Kleidung."
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15.06.2020, 08:52
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Leider ist an deinem Beitrag einiges noch rassistischer als vorher.
Das scheint alles sehr von Vorurteilen zu leben und ich frage mich, wieso du noch einen Grund für deinen Rassismus suchst. Der besteht eigentlich nur aus Klischees.
Ich verstehe das Beispiel nicht. Du bist also von Typen belästigt worden und schließt demzufolge auf ihren Kulturkreis?
(Und ja, hier passen auch gut die Statistiken zum Bildungserfolg hin. Denn es haben ja eben nicht alle Migranten in Deutschland dieselben Chancen auf Bildung, sondern es gibt eben die Ausländer erster und zweiter Klasse, die sich vor allem eben auch durch ihre Bildungsnähe unterscheiden. Die französisch-amerikanische Hauptschulgang ist halt doch eher die Ausnahme. Dass die Ursachen dafür wieder woanders liegen, ist aber eine andere Diskussion.)
Wie gehst du mit Deutschen erster und zweiter Klasse um?
Der Unterschied zum Rassismus gegenüber dem Businessmann ist, dass hier der Rassismus kontextunabhängig ist. Da gibt es keinen echten oder vermeintlichen Grund, sich bedroht zu fühlen, und man muss den Rassismus auch vor sich selbst anders rechtfertigen. Mein Eindruck ist z.B. von den USA, dass da allein schon die Präsenz von Schwarzen die Weißen an das Unrecht erinnert, das sie den Schwarzen angetan haben.
Du denkst die Präsenz von Schwarzen in den USA triggert bei den Weißen etwas und die brechen dann in Rassismus aus? Was du formulierst klingt wie, wären die nicht da, wären die armen Weißen keine Rassisten. Brauchst du hier noch eine Erklärung warum das schwierig ist?
Ich halte es für wichtig, sich zu fragen, warum und in welchen Situationen man wie reagiert, und ich glaube "den Rassismus" gibt es nicht. Einem Juden mittleren Alters wird man eben vielleicht anders rassistisch begegnen als einem 15jährigen türkischen Hauptschüler, und dass beide Formen scheiße sind habe ich jetzt denke ich wohl oft genug gesagt (in vollem Bewusstsein dass ich, wie schon mehrfach gesagt, manchmal selbst rassistisch handle und auch nicht glaube, das komplett ändern zu können).
Und glaubst du ernsthaft, der Hauptschüler (wieso hast du dich überhaupt auf Hauptschüler eingeschossen), den du als türkisch identifziert, ist nicht schon in der zweiten Generation ein Deutscher?
Dein Rassismus ist genauso beliebig wie halt Rassismus ist. Du bedienst nur das Bild vom guten und vom schlechten Ausländer und rechtfertigst dich damit.
Das ist leider gefährlich und falsch.“Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”
“Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”
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15.06.2020, 08:59
AW: Kinder stark machen gegen Rassismus
Vielen dank für eure Antworten und Anregungen. Ich muss mich wirklich mit diesem Thema beschäftigen und kaufe mir auch gleich das Buch "Éxit racism".
Ich habe in der Vergangeheit wirklich nur positive Erfahrungen gemacht, wenn ich gefragt habe, wo die Person herkommt (da wusste ich dann schon, dass die Person erst seit kurzem in Deutschland ist). Und die Personen haben mir sehr gerne von ihrem Land erzählt.