Zum Thema Sachsen. Wenn wir sagen, die sächsische CDU findet den AfD-Aufstieg super und will gerne mit denen koalieren (steht irgendwo weiter oben, finde den Beitrag nicht, den ich zitieren will). Dann, erstens, traue ich das der sächsischen CDU zu, weil die selber rechts sind und wahrscheinlich wenig Berührungsängste mit den Nazis haben. Aber, zweitens, ist das aus CDU-Perspektive doch unlogisch? Die CDU verliert ja Stimmen? Bzw. auch Stimmanteile durch steigende Wahlbeteiligung. Da, wo die Union besonders rechts ist - Sachsen, Bayern - hat sie die größten Verluste, das war schon bei der Bundestagswahl so. Die Union schafft sich selber ab?
Das wäre auch was für die "weder links noch rechts"-Diskussion, die es im wahl-o-mat-Thread gab. Was das so bringt, wenn man sich nicht gegen Rechtsaußen abgrenzt.
Gegenüber der Bundestagswahl 2017 hat die AfD in Sachsen übrigens leicht verloren. Zahlen gibt's beim Bundeswahlleiter (BW17 EU19).
Bei der Bundestagswahl war
- die AfD bei 27%
- die CDU bei 26,9%
- die Wahlbeteiligung bei 75,4% (mit ungültigen)
Jetzt bei der Europawahl war
- die AfD bei 25,3%
- die CDU bei 23%
- die Wahlbeteiligung bei 63,7% (mit ungültigen)
also vielleicht sind ein paar AfD-Fans diesmal nicht wählen gewesen und kommen zur Landtagswahl wieder hervorgekrochen. Die SPD, die Linke und die FDP haben gegenüber der Bundestagswahl auch verloren. Die Grünen dagegen haben enorm gewonnen, von 4,6% auf 10,3%.
"Die AfD ist auf dem absteigenden Ast" würde ich es nicht nennen, die sind in zwei aufeinander folgenden bundesweiten Wahlen stärkste Kraft in Sachsen geworden, das ist kein Grund zur Freude. Sie haben aber seit 2017 nicht noch mehr gewonnen. Die CDU verliert nur so viel, dass der Abstand größer wird.
Ergänzung: Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl war geringer als bei der Bundestagswahl (weil das halt immer so ist), ist aber im Vergleich zur letzten Europawahl enorm gestiegen. Von nicht mal 50% auf über 60%.
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Thema: Der Thread zur Europawahl
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28.05.2019, 12:38
AW: Der Thread zur Europawahl
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28.05.2019, 12:46
AW: Der Thread zur Europawahl
ich behaupte, dass die cdu gerade in diesen bundesländern an die afd verliert, gerade weil die cdu weit nach rechts rückt dort. die menschen wählen lieber das original als die nachmache der cdu. zumal die menschen ja merken, dass die cdu 30 jahre zeit hatte, irgendeine politik zu machen und verbockt hat. da die menschen generell schon immer sehr konservativ bis recht in bayern und sachsen waren, ist der schritt dann auch nicht mehr weit, noch weiter rechts zu wählen.
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28.05.2019, 12:53
AW: Der Thread zur Europawahl
Vollste Zustimmung zu dem, was schnelmi sagt. Ich vermute da inzwischen auch so eine Art ganz ekligen Beißreflex; der Nährboden ist mE durchaus historisch gewachsen, daraus ergeben sich Strukturschwäche, hohe Arbeitslosigkeit (mE stellen diese beiden Aspekte auch einfach dieses "Abgehängtsein" gegenüber den alten Bundesländern dar) und ganz wichtig: große Lücken in der Bildungspolitik und historischen/politischen Aufklärungsarbeit.
Ich bin dessen auch müde. Ich verstehe es nicht, werde ich auch nie. Ich ekel mich vor den Wahlergebnissen und schäme mich richtig dafür. Aber gerade deswegen wünsche ich mir, dass diese Problematik als eine gesamtdeutsche betrachtet und nicht immer nur weggeguckt wird. Jaja, die Ossis. War ja zu erwarten. Ja, danke für nichts. Es sind immer noch 60% der Ostdeutschen (die Mehrheit), die NICHT AfD wählen. Auf die es auch richtig beschissene Auswirkungen hat, wenn die AfD möglicherweise regierend in den Landtagen sitzt. Das ist einfach hart unsolidarisch."Wäre es nicht schön, wenn der Frankfurter Zoo ein Wombat-Pärchen erwerben könnte?
Ich kann mich an diese freundlichen und rundlichen Tiere mit viel Identifikation aus meiner Kindheit
erinnern und wäre sehr froh, wenn ich sie wiedersehen dürfte. [...]
Und schließlich, wie steht es mit den Zwergnilpferden, die es einmal in Berlin gab?"
(T. W. Adorno, Brief an den Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek vom 23.04.1965)
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28.05.2019, 13:06
AW: Der Thread zur Europawahl
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28.05.2019, 13:13
AW: Der Thread zur Europawahl
ganz genau das denken die da in sachsen. antikommunismus und linkenhass haben da seit jahrzehnten tradition in diesem landesverband. für die steht der feind links (und mit "links" ist gemeint "alles, was linker als sie selbst ist". also... alles, was nicht afd ist), das lebensmotto ist "lieber tot als rot" und daran wird sich auch in absehbarer zeit nichts ändern.
Geändert von jacksgirl (28.05.2019 um 13:29 Uhr)
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28.05.2019, 14:37
AW: Der Thread zur Europawahl
Zitat von Paul Ziemiak
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28.05.2019, 14:41
AW: Der Thread zur Europawahl
“Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”
“Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”
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28.05.2019, 19:50
AW: Der Thread zur Europawahl
Haha, der Wagner...
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28.05.2019, 20:26
AW: Der Thread zur Europawahl
Neben der Entwicklung in Sachsen und der anstehenden Landtagswahl macht mir außerdem die nächste Bundestagswahl Sorgen. Die wahrscheinlichste Kandidatin der CDU/CSU ist wohl Annegret Kramp-Karrenbauer. Wie chancenreich die ist, kann ich nicht abschätzen, aber wer soll Gegenkandidat_in sein? Irgendwen aus dem SPD-Parteifiguren-Schrank holen, abstauben und hoffen, dass das die Massen begeistert? Hat ja die letzten Male so gut funktioniert.
Möglicherweise stellen die Grünen jemanden auf, aktuell wäre das im Vergleich zur SPD nicht mal unsinnig, aber dass die SPD niemanden nominiert? Glaube ich nicht. Dann nehmen die sich gegenseitig Aufmerksamkeit weg. Möglicherweise stellt auch die AfD jemanden auf.
Und wie war der aktuelle Stand an Aussagen zu Rot-Rot-Grün im Bund? Früher haben die (West-SPD, Grüne) das immer ausgeschlossen.wtf momente
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28.05.2019, 21:12
AW: Der Thread zur Europawahl
Die Grünen werden Robert Habeck aufstellen, denke ich. Und wenn die Verteilung so ist wie momentan, haben sie damit gute Chancen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu."
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28.05.2019, 22:11
AW: Der Thread zur Europawahl
die spd hat r2g ausgeschlossen seit jahren. die grünen sind dem schon lange nicht mehr abgeneigt.
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28.05.2019, 22:30
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28.05.2019, 22:35
AW: Der Thread zur Europawahl
wtf momente
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28.05.2019, 22:37
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28.05.2019, 22:44
AW: Der Thread zur Europawahl
Einerseits ja. Andererseits: die freuen sich da an der Basis echt drauf.
Archestone: naja die Linke West hat ne andere Geschichte. Und ist anders in den politischen machtdiskurs eingebunden. Das kann man aus sehr guten Gründen bekloppt finden, es ist aber genauso eine (auch von der spd selbstgemachte) Tatsache. Und ja, es wird was ändern, wenn es im Westen ein r2g Bündnis gibt. Und es ändert eben mehr als im Osten, in dem Teile der Linken eben aus einer Regierungstradition heraus agieren."Es gibt keine harmlosen Zivilisten."
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28.05.2019, 22:47
AW: Der Thread zur Europawahl
was gewitter sagt. ausgezeichnet zusammengefasst!
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28.05.2019, 22:48
AW: Der Thread zur Europawahl
ja, es wird definitiv was ändern und das ist auch gut so. ich bin mir aber leider auch sicher, dass die spd schon viel früher hätte r2g nicht ausschließen dürfen. denn wenn sie regieren will, kann sie das mit mehr als einer möglichkeit und wer sich eine von zwei verbaut, landet nun mal immer wieder in der groko und verliert weiter stimmen.
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28.05.2019, 22:51
AW: Der Thread zur Europawahl
Und auch wenn ich Teile der Linken für unwählbar halte, eins kann man ihnen wirklich nicht vorwerfen: dass sie den Osten unsichtbar gemacht, ihn einverleibt hätten. Und das ist - wenn auch nicht immer politisch ästhetisch - schon ziemlich gut.
Oder wieviel Bündnis 90 ist in den Grünen noch erkennbar? Wer erinnert sich an den expliziten Ostanteil dieser Partei? Wo erinnert er sich selber?Geändert von gewitter (28.05.2019 um 22:56 Uhr)
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28.05.2019, 22:52
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28.05.2019, 23:54
AW: Der Thread zur Europawahl
... editiert ...
Geändert von admin (29.05.2019 um 08:19 Uhr) Grund: Provokation gelöscht